Lecture biblique de Marc 4,35-41 en pdf
Prédication en français en pdf
Dieser See Gennezareth, liebe Gemeinde, ist oft der Schauplatz, quasi die Bühne für Taten und Worte Jesu. So auch hier. Der See liegt sehr tief, nämlich 200m unter dem Meeresspiegel. Umgeben ist er von den hohen Bergflanken des Ausläufers des Libanongebirges. Auge Gotte- so wird der See noch heute genannt. Meistens liegt er ruhig da, aber Fallwinde können in das Unterdruckgebiet des Talkessels einbrechen, fast senkrecht stossen sie dann auf die Wasseroberfläche und peitschen die Wellen hoch. So schnell dieses Unwetter gekommen ist, so schnell ist es wieder vorbei. Ein Wunder für die Menschen, die den Sturm so hautnah miterleben. Was von aussen betrachtet ein Naturereignis ist, kann für Menschen in Seenot als ein Wunder empfunden werden.
Was aber hat Gott mit den Launen von Sturm und Wetter zu tun ?
Was sagt diese Geschichte über Gott ?
Die Erzählung ist gewissermassen zum Symbol für die allgemein menschliche Erfahrung der Rettung geworden. Letztlich steht steht dahinter die Frage : Wo ist Gott in dieser Erfahrung ?
Ich denke in diesem Zusammenhang an den Psalms 107. Dieser Psalm ist ein Gebet in der Not, in der Angst um das eigene Leben. Der Psalmbeter rechnet mit der Hilfe Gottes. Er geht davon aus, dass Gott nicht seine und unseren Untergang will, sondern eben unsere Errettung.
So spricht die Bibel immer von Gott : Gott will unseren inneres Wachstum, Gott will befreite, lebendige Menschen. Dass will nun nicht heissen, dass es uns immer gut geht, dass wir immer glücklich sind. Befreiung, inneres Wachstum muss manchmal erlitten, muss manchmal richtiggehend erkämpft werden. Es stellt sich dann die Frage. Wie finden wir in solch schwierigen Zeiten das Vertrauen, dass Gott uns trägt ?
Wie finden wir das Vertauen, das Jesu Verhalten auszeichnet ?
Sturm, Nacht, Meer, wofür stehen sie, was symbolisieren diese Bilder, welche Lebenssituationen stehen dahinter ?
Ich bin einmal zu einer Frau gerufen worden, die am Sterben war. Sie war schon nicht mehr bei vollem Bewusstsein, hielt die Augen geschlossen und atmete schwer. Dazu machte sie mit ihren Armen Schwimmbewegungen. Zu später Stunde hörte sie damit auf. Sie ist am anderen Ufer angekommen, der Sturm hat sich gelegt.
Mir ging dieses Erlebnis sehr zu Herzen und ich verstand, warum es so viele Geschichten, auch in der Bibel gibt, die von Fluten und bewegtem Meer erzählen.
Unsere Geschichte sagt, dass wir mitten in diesen Fluten, in diesen Stürmen leben können und wie wir daran wachsen können. Es geht um die innere Haltung, die Jesus verkörpert. Jesus schläft im hin und her geworfenen Schiff, er lässt sich von den Fluten tragen, wehrt sich nicht dagegen, stemmt sich nicht dagegen, er ist mittendrin.
Vielleicht habt ihr auch schon diese merkwürdige Erfahrung gemacht : Dass der Schmerz, die Verzweiflung oder die Wut dort am schmerzhaftesten ist, wo sie abgewehrt, nicht wahrgenommen, wo sie verdrängt wird. Dort ist die Trauer am stechendsten, wo sie nicht sein darf. Dort ist die Auflösung einer verworrenen Situation am weitesten weg, wo ein Tabu errichtet wird, eine Decke über unsere Sorgen gebreitet wird. Unsere Geschichte ist ein Plädoyer dafür, unmittelbar bei unserer Verzweiflung, bei unserer Trauer, bei unseren Gefühlen des Unvermögens zu bleiben. Jesus lässt sich in die Fluten fallen- wir dürfen uns in unsere Verzweiflung, in unseren Schmerz fallen lassen, denn da sind wir ganz lebendig, da sind wir ganz menschlich. Und da, wo wir es aushalten, da wo wir mittendrin sind, da kann sich eine Lösung ergeben. Wir haben oft das Gefühl, die Lösung selber herbeiführen zu müssen – weg mit der Trauer, weg mit der Unzufriedenheit, weg mit dieser oder jener Situation.
Unsere Geschicht sagt etwas anderes : dort wo wir echt sind, nahe an unseren Gefühlen, dort wo wir uns nicht gegen uns selber wehren, dort geschieht Lösung, dort legen sich die Fluten. Heilung entfaltet sich und ereignet sich.
Mitten im Sturm dürfen wir das Schlafen lernen.
Dazu gibt es eine kleine Geschichte :
Ein Mann sitzt am Ufer des Meeres und betrachtet den Abdruck seiner Fussspuren, seiner Lebensspur im Sand. Da merkt er, dass neben seiner eigenen Spur stets eine zweite verläuft. Es ist Gottes Spur. Aber ausgerechnet dort, wo sein Leben am schmerzhaftesten war, sieht er nur eine Spur. Er hadert mit Gott und schreit ihn an : Warum hast du mich ausgerechnet dort, wo mein Leben so schwer war, alleine gelassen. Gott antwortet ihm : Die Spuren, die du siehst, sind nicht deine Spuren, sondern meine. Ich habe dich getragen- in deiner schwierigen Zeit.
Liebe Gemeinde… Das ist die Botschaft unserer Geschichte. Gott ist mit uns. Deshalb dürfen wir uns fallen lassen in unsere Trauer, unsere Ohnmacht, in unsere Gefühle von Ueberforderung. Gott will lebendige Menschen, die fähig sind, Gefühle auszuhalten. Sein Verprechen an uns ist klar : Gott ist da. Wir fallen und manchmal scheinen uns die Fluten zu überschwemmen. Wir fallen immer wieder, immer wieder sind wir mit den Fluten unserer unangenehmen Gefühle konfrontiert. Wir fallen, sagt die Geschichte und sie sagt weiter : Wir dürfen uns fallen lassen, denn wir fallen nie tiefer als in Gottes Hand. Amen
Elisabeth Müller Renner, Pfarrerin
Le nom donné à la tenture, traduit tout droit de l’allemand, c’est : « l’apaisement de la tempête ». J’ai tout de suite aimé ce titre, parce qu’il me parle de la tempête qui s’apaise sous l’action de Jésus. D’ailleurs, on voit encore de hautes vagues derrière lui, mais elles sont en train de se « coucher » ; le lac va bientôt sembler dormir, comme Jésus il y a peu.
L’image de la barque pour dire notre existence avec le Seigneur à notre bord, elle est belle et forte. Que le Maître dorme pendant le trajet, tout va bien par temps normal. Ce sont ses disciples qui ont l’habitude de mener leur embarcation. Son repos est bien mérité, lui qui est si actif dès qu’il est sur terre ferme !
Il est bon pour nous de savoir, de reconnaître et même d’expérimenter Jésus présent dans notre vie, dans notre traversée de l’existence. Son accompagnement nous procure de la joie, de la paix, elle nous donne des idées nouvelles, de la motivation. Jésus embarqué avec nous dans notre vie, dans la vie de notre paroisse, de l’Eglise, cela peut nous être évident aussi quand nous traversons des difficultés, quand nous peinons à trouver notre chemin. Nous nous souvenons qu’il est à nos côtés, à notre écoute et nous l’appelons à notre aide. Et il arrive que cela débouche sur des solutions inattendues, sur un exaucement qui fortifie notre confiance en lui, dans cette alliance entre lui et nous.
Mais il arrive aussi que la tempête dépasse nos forces et notre courage ; il arrive que l’épreuve nous fasse craindre le pire pour nous, quand nous perdons nos repères. Là, quand notre impuissance et notre angoisse nous retournent comme dans un bateau qui risque de chavirer, là il ne nous reste plus qu’à crier : « Au secours ! Seigneur, sauve-nous ! Seigneur, où es-tu ? Viens à mon aide, je suis perdu ! » Entre notre appel et l’intervention de Jésus, il peut se passer plus de temps qu’entre le cri des disciples et la réaction de Jésus dans notre récit.
Alors, bienheureux sommes-nous si nous pouvons compter sur des compagnons de traversée, des sœurs et des frères qui se tiennent à notre côté pour nous porter par la prière, par la compassion, par l’amour partagé dans la foi. Avec leur recul, nos compagnons de traversée sont une main secourable, une oreille attentive, un cœur sensible, une présence réelle d’un Dieu qu’on ne perçoit plus.
Gardons vivante cette image de Jésus présent dans le bateau de notre vie : il sait nos situations, il connait nos limites. Et dans toutes nos tempêtes, il est présent, il se lève pour nous secourir. Et s’il arrive que quelqu’un connaisse la tempête jusqu’à la fin de ses jours, c’est le Christ debout et accueillant qu’il rencontrera, passé la mort. Aussi sûr que notre manque de foi est notre marque de fabrique, aussi sûr sont sa présence et sa compassion pour nous. Tous les aujourd’huis de notre vie et jusqu’au face à face des retrouvailles avec lui. Amen.
René Perret, pasteur